Hier finden Sie stetig aktuelle Informationen in Bezug auf den Tierschutz bzgl. Tauben. Ebenso auch öfters gestellte Fragen zum Regensburger Modell:

Wie hoch ist der Verlust von Locktauben pro Projekt?

Durch Greifvögel werden pro Projekt ungefähr 4 – 9 Locktauben pro Jahr geschlagen. Dies betrifft meistens die Jungtiere.

Wie verhindern Sie die Trennung von Elterntiere und deren Brut?

a) Durch die Kontrolle, ob sich bei eingefangenen Stadttauben noch im Kropf eine Breimasse bzw. die sogenannte Kropfmilch befindet.
b) Bei den Kleinanlagen oder Motivationsanlagen lassen wir die Taubenpärchen erst ca. 12 Tage auf Ihren Eiern brüten, um sicherzustellen dass keine 2. Brut an anderer Stelle aufgezogen wird.

Wie hoch ist die Besatzungsdichte pro eingerichtetem Schlag?

Die Anlagen werden so konzeptioniert, dass sich die Tauben wohl fühlen. Ohne diesen Wohlfühlfaktor können wir auf Dauer die Tauben sonst nicht an die Anlagen binden. Dazu gehören u. a. auch genügend Platz und mehrere Brutplätze pro Taubenpaar, so dass die Tauben ihr Brutverhalten auch ausleben können. Die Presse schreibt des Öfteren auch von einem Hotel für Tauben. Der Platz wird pro Taubenpaar mit ca. 3 Brutplätzen (bei Ausnahmen bis 5) dimensioniert und wir kalkulieren für ein Taubenpaar ca. 0,7 – 1,0 qm Fläche mit ein.
Um eine Abwanderung von insbesondere Jungtauben oder sensiblen Tauben entgegen zu wirken, werden wie bei Taubenzüchtern immer 10-15 % mehr Nist- und Sitzplätze angeboten.

Wie lange werden die Tauben eingesperrt?

Abhängig von einigen Einflussfaktoren wie z. B. eigene Brut, Partner dabei usw. liegt dieser Zeitraum zwischen 3 und 6 Wochen. Diese ist erforderlich, um die Tauben an das neue Heim zu gewöhnen, sonst würden sie auch sofort zurück fliegen. Davor sind zusätzlich noch 2 Wochen Quarantäne einzuhalten wo die Tiere genau beobachtet, medizinisch bzw. tierärztlich versorgt und geschützt werden. Im Brieftaubensport werden die Tiere in der Winterzeit unter schlechten Bedingungen bis zu 5 Monaten eingesperrt.

Wie ist das Verhalten der Wildtauben im Vergleich zu den Stadttauben, wenn diese im Taubenschlag gefangen werden?

Wildtauben (z. B. Ringel-, Hohl-, Turtel- oder Türkentaube) werden und müssen sofort freigelassen werden. Diese Tauben kann man nicht an einen Taubenschlag gewöhnen. Ihr Verhalten ist total konträr zu den Stadttauben.
Stadttauben (ehemalige verwilderte Brieftauben) sind von Menschen domestiziert worden und seit je her an Taubenschläge und den Menschen gewöhnt. Bietet man ihnen ein gutes Zuhause, wo sie sich wohl fühlen können, einen Schutz haben und sich zurückziehen können sowie ihr Brutverhalten ausleben können, so ist das fast die ganze Miete. Wenn dann noch eine gute Verpflegung und die Möglichkeit zum Baden dazu kommen, wird das neue Zuhause sehr schnell akzeptiert. Die Stadttauben benötigen ebenso eine Freiflugvoliere, die licht- und sonnendurchflutet ist. Ab hier sprach die Presse immer von einem „Hotel für Tauben“.

Was muß bei einem Projektende beachtet werden?

Würden sich zu wenig oder keine Tauben mehr in der Taubenanlage befinden, so verliert diese Anlage ihre Sogwirkung und zufliegende Tauben würden sich sofort wieder in den ehemaligen Problemzonen niederlassen und brüten, vorausgesetzt, es gibt Futter in diesem Bereichen. Vergleichbar ist dies mit einem Fischschwarm. Einzelne Fische suchen immer den Schutz des Schwarms.
Der Betrieb von solchen Taubenanlagen – auch nach Projektende – bedarf eines umfangreichen Wissens und einer Schulung, die wir unseren Auftraggebern für ihre Mitarbeiter anbieten. Ebenso ist der Betrieb durch externe Firmen oder ehrenamtliche Mitarbeiter möglich, die jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen.

Was passiert mit den Tauben an der UNI Regensburg? Warum und wie werden die reduziert?

Außer das 1-2 Tauben monatlich eines natürlichen Todes sterben wie z. B. an Altersschwäche, „bedient“ sich jede Woche auch ein Habichtpärchen an den Tauben. Die Zeiten der Freiflüge mussten bereits geändert werden, da die Greifvögel sich an den zeitlichen Rhythmus gewöhnten und bis zu 3 Tauben pro Woche schlugen. Auch bei den Dreharbeiten des Bayerischen Fernsehens in 2014 schlug der Habicht direkt über dem Filmteam eine Taube. Im Schnitt kann man derzeit von 1 Taube pro Woche ausgehen, die durch Greifvögel getötet werden. Ausgebrütet werden nur Locktaubeneier, die wir in anderen Projekten einsetzen. Die Anlagen an der UNI Regensburg sind nun seit vielen Jahren in Betrieb und von ursprünglich ca. 130 Tauben sind es noch ca. 40-60 Tauben. Rechnerisch dürften wir also fast keine Tauben mehr haben. Aber es gibt ja noch die Zuflieger aus angrenzenden Regionen, die den Bestand wieder ausgleichen. Damit der Taubenschlag immer zufliegende Brief-/Stadttauben anlockt, muss ein Taubenbestand von 20 – 0 Tauben auf Dauer gehalten werden. Damit begegnen wir die Neuansiedlung von Brief-/Stadttauben in den alten Problemzonen.

Was geschieht mit den ausgetauschten Taubeneiern?

Einen Teil davon behalten wir für Präsentationen oder Besichtigungen. Der Rest wird an Tierheime oder z. B. an in Not geratene Fuchswelpen verfüttert. In Zukunft geben wir die Taubeneier auch an Schlangen- und Reptilienstationen ab.

(Siehe auch www.frecherfuchs.de  oder den  Beitrag hierzu)

Wir wollen kein Taubenhaus auf dem Dach. Hier werden doch nur Mieter vergrault, oder?

Da unser Taubenreduktionsmodell ein in sich geschlossenes System ist, können fast alle Tauben im Radius von ca. 300m um eine Taubenanlage in diese umgesiedelt werden. Diese belasten die Problemzonen wie Balkone, Tiefgaragen oder auch Wäscheleinen nicht mehr, weil sie sich nur noch in den Anlagen mit Freiflug-Volieren befinden. Damit können Eigentümer, Hausbesitzer oder Hausverwaltungen Wohnungen anbieten, wo das Taubenproblem bereits gelöst ist und nicht mehr besteht! Hierauf achten Investoren oder Immobilienkäufer immer mehr.